Die Begriffe „Paartherapie“ und „Paarberatung“ werden oft synonym verwendet. Streng genommen gibt es jedoch eine Unterscheidung: Eine Therapie ist dann erforderlich, wenn eine psychische Störung mit Krankheitswert vorliegt. In diesem Fall stellt der Therapeut eine Diagnose und entwickelt einen gezielten Therapieplan.

Bei partnerschaftlichen Krisen steht jedoch meist keine Krankheit im Vordergrund. Vielmehr geht es um unterschiedliche Wünsche, Bedürfnisse und Konflikte, die das Zusammenleben belasten. Das Ziel ist hier nicht die Heilung einer Krankheit, sondern die gemeinsame Reflexion zentraler Konflikte in einem geschützten, neutralen Rahmen, um Lösungen zu finden.

Aus diesem Grund halte ich den Begriff „Paarberatung“ für treffender als „Paartherapie“. Die Partner sind nicht krank, sie haben lediglich den emotionalen Faden zueinander verloren und finden allein keinen Ausweg. Mithilfe professioneller Unterstützung können sie neue Perspektiven entwickeln, ihre Ressourcen aktivieren und wieder zu einem konstruktiven Miteinander finden.